Hygiene

Die Hygiene sollte in einem Nagelstudio oberste Priorität haben. Schon allein durch Hautkontakt können krankheitserregende Keime, z.B. Pilze, übertragen werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn man bei der Behandlung mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen kann.

Nur vom trockenen Reinigen von Arbeitsmaterialien und Oberflächen werden keine Keime abgetötet. Dies entfernt lediglich oberflächliche Krankheitserreger und Rückstände. Schnell können gefährliche Keime übertragen werden.

Standardmäßig sollte jede Nageldesignerin vor und nach jeder Behandlung ihre Hände und die der Kundin desinfizieren. Je nach Behandlung empfiehlt es sich, Einmalhandschuhe zu tragen.

Auch Instrumente, wie z.B. Feilen, Pro Pusher und Zangen sind vor und nach jeder Tätigkeit zu desinfizieren. Eingestaubte, verschmutzte Instrumente sind vor der Desinfektion gründlich zu reinigen, damit die Instrumentenoberfläche vollständig mit der Desinfektionslösung benetzt werden kann.

Dasselbe gilt für das weitere Arbeitswerkzeug der Nageldesignerin, wie z.B. Rosenholzstäbchen, Manikürstäbchen aus Kunststoff, Pinsel aus Natur- und Kunsthaar. Auch rotierende Instrumente wie Fräseraufsätze für die elektrische Feilarbeit mit dem Fräser sollten bestenfalls im Ultraschallbad von groben und feinen Verschmutzungen gereinigt werden. Handtücher, die als Unterlage benutzt werden, sind nach jeder Kundin zu wechseln. Sie sollten bei 95° gewaschen werden. Die Alternative hierfür ist Einwegpapier. Auch alle Arbeitsflächen sind regelmäßig zu desinfizieren: kleine Flächen, z.B. im Lichthärtungsgerät, nach jeder Behandlung, größere Flächen wie Behandlungstische oder Fußböden mindestens einmal täglich.

 

Eine gute Nageldesignerin hat für jede Kundin ein eigenes Feilenset. Dieses kann dann in einer Tüte gelagert und mit Namen versehen werden. Auch diese Feilen sind vor und nach jedem Einsatz zu desinfizieren, da sich sonst die Keime in der Tüte vermehren.

Eine andere Möglichkeit ist bei jeder Behandlung eine neue Feile zu verwenden und danach entweder wegzuwerfen oder der Kundin mitzugeben. Dies mag einem nichtwirtschaftlich zu erscheinen, jedoch muss man andererseits auch die Zeit sehen, die man mit Reinigen und Desinfizieren des Arbeitswerkzeuges verbringt. Insbesondere Feilen gehören dazu, die der außerordentlichen Reinigung bedürfen.

 

 

 

Desinfektions-Verfahren im Vergleich

 

Es gibt unterschiedliche Verfahren der Desinfektion für die unterschiedlichen Bereiche.

 

Chemische Desinfektionsmittel

Für die Haut- bzw. Oberflächendesinfektion. Hier ist auf die genaue Anwendung und Einwirkzeit der jeweiligen Mittel zu achten. Diese Desinfektion wird üblicherweise im Nagelstudio zur für die Hände und Oberflächen rund um den Nageltisch angewendet.

 

Chemisches Verfahren

Instrumente werden in ein Desinfektionsbad eingelegt. Nach der Einwirkzeit müssen die Instrumente mit Wasser abgespült, auf Rückstände kontrolliert, gegebenenfalls nachgereinigt und mit einem Einweghandtuch getrocknet werden.

 

Ultraschallreinigung

Diese Reinigung setzt Energie in Wärme um. Zirka 42000 Schwingungen pro Sekunde bringen die Reinigungsflüssigkeit zum Schwingen, kleinste Vakuumbläschen implodieren und lösen somit sogar kleinste Verunreinigungen.

 

Sterilisation

Diese Art von „Reinigung“ ist dann erforderlich, wenn mit den Instrumenten eine Verletzung der Haut möglich ist. Bei der Sterilisation werden nahezu alle lebensfähigen Vegetativ- und Dauerformen von Mikroorganismen in Stoffen oder an Gegenständen abgetötet oder inaktiviert. Im Nageldesign-Bereich ist dieses Verfahren jedoch eher nicht notwendig.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Sterilisation. Die Dampfsterilisation, auch Autoklavierung genannt und die Heißluftsterilisation.

Bei der Dampfsterilisation werden die Instrumente durch gesättigten Wasserdampf bei 121° oder 134° Celsius und 1 oder 2 bar Überdruck bei einer Einwirkzeit von 5 bzw. 20 Minuten sterilisiert.

Bei der Heißluftsterilisation werden Instrumente bei einer Temperatur von 180° und einer Einwirkzeit von 30 Minuten „gebacken“. Nur Materialien wie Metall, Glas und Porzellan können so sterilisiert werden. Für das Nagelstudio also eher ungeeignet.

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